1927 wird den Seugastern ihre Kapelle zu klein. Bereits am Steffelstag (2.Weihnachtsfeiertag) 1926 fordert
Pater Engelhard Dill,
der spätere Ehrenbürger der Gemeinde Seugast, in seiner Predigt erstmals öffentlich die Erweiterung der Kapelle.

Am 7.Oktober 1927 wird mit den Bauarbeiten begonnen. Das kleine, als Dachreiter aufgesetzte Türmchen wird abgebrochen, ebenso der Ostgiebel und hier das Langschiff um 5 m verlängert. Dabei wird auch ein Turm mit den Maßen 3 mal 3,5 Meter und einer Gesamthöhe von 12,5 m aus Seugaster Sandstein errichtet. Bis heute hat dieser Turm sein charakteristisches Aussehen behalten.

Im Zuge dieser Baumaßnahme wird auch eine Sakristei mit den Maßen 4 mal 4,5 m mit einem Kamin angebaut, so dass der Raum auch beheizt werden kann.

Auch das Umfeld der Kirche wird neu gestaltet und mit einem Sockel und kleinen, aber wuchtigen Säulen, selbstverständlich aus Seugaster Sandstein, umgeben. Auch dieses Bild hat sich bis heute kauf verändert, nur die Sandsteinsäulen wurden durch ein schmiedeeisernes Geländer ersetzt.

Alles in allem beläuft sich die Gesamtbausumme auf knapp 16.000 Mark. Das Erstaunliche aber ist :Durch alle möglichen Aktivitäten und Sammlungen ist so viel Geld zusammengekommen, dass sogar noch 400 Mark übrig bleiben.

Eine der vielen Aktivitäten verdient es, erwähnt werden, weil sie einfach originell ist: Die Seugaster Männer tun sich zusammen und lassen ihre Gewinne von immerhin 20,75 Mark aus dem Schafkopfspiel der Kirchenerweiterung zukommen.