Ein bisschen Geschichte

Sandstein entsteht durch die Verkittung (Zementation) von lockerem Sand und hat daher die gleichen Entstehungsbedingungen wie dieser. Er ist im Gegensatz zu chemischen und biogenen (von Lebewesen abgelagerten) Gesteinen wie Kalkstein oder Kohle klastischen Ursprungs, besteht also aus Trümmern verwitterter und abgetragener Gesteine. Da Quarz ein relativ verwitterungsresistentes Mineral ist, welches außerdem in sehr vielen Gesteinen vorkommt, reichert es sich beim Verwitterungs- und Transportprozess stark an, während andere Mineralkörner zerfallen. Deshalb bestehen die Sandsteine ganz überwiegend aus diesem Mineral.
Die wichtigsten Entstehungsräume für Sandsteine sind die Meere, dabei vor allem die küstennahen Flachmeere, die Schelfe. Der Sand stammt aber meist vom Festland und wird durch Flüsse und Meeresströmungen an seinen endgültigen Ablagerungsort transportiert. Es gibt aber auch zahlreiche Sandsteinvorkommen, die auf dem Festland entstanden sind. Dabei überwiegen die fluvialen, das heißt die von Flüssen abgelagerten Sandsteine deutlich über die vom Wind abgelagerten.
Im Meer abgelagerte Sandsteine finden sich in Deutschland zum Beispiel im Elbsandsteingebirge. Die in Deutschland weit verbreiteten Sandsteine des Buntsandsteins sind hingegen meist auf dem Festland abgelagert worden.
Durch den Auflastdruck der jüngeren, überlagernden Ablagerungen, durch den Druck und die natürlichen Chemikalien des Meer- oder Grundwassers und teilweise auch durch Beimischungen im Sandstein selbst kommt es zur Verfestigung (Diagenese) des Sandes. Dieser Prozess läuft unterschiedlich schnell ab und dauert zwischen wenigen Jahrzehnten und mehreren Millionen Jahren.
Vor ca. 88 Millionen Jahren verliefen in unserer Gegend die Ausläufer eines Oberkreidemeeres. Bergbäche spülten kleine Sandkörnchen an den Strand, der sich zusammen mit Eisenmineralien zu einer festen Masse verkittete.


Urkundlich erstmals erwähnt wird ein Steinbruch in Seugast im Jahre 1605 in der Grenzbeschreibung des Pflegamtes Hirschau: "... Die Grenze beginnt bei der Schmelzhütte des Bleibergwerks Hämmerleinsmühle nahe bei Freihung gelegen, an dem Wasserfluss und geht hinauf gen Seugast auf das Mühlrad der Mühle, von da in dem zu Schönbrunn gelegenen Steinbruch, von da auf das "steinerne Kreuz", das auf der Straße von Hirschau nach Großschönbrunn steht. ..." Es darf daher angenommen werden, daß bereits seit dem 16.Jahrhundert und nicht erst, wie bisher angenommen, seit Mitte des 19.Jhdts in Seugast Sandstein gebrochen wurde.

In der Blütezeit des Sandsteins wurde in Seugast in bis zu 10 Steinbrüchen der begehrte Werkstoff abgebaut und deren Besitzer gelangten zu Reichtum und Ehren. Voll Stolz künden noch heute Grabinschrif-

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Karte-1
ten wie "Steinbruchbesitzersgattin"von einstigem Wohlstand und vergangenem Ansehen. Bis in die Mitte des 19.Jhdt. liegen derzeit keine bekannten Quellen vor. Das erste Zeugnis ist eine Fotografie aus dem Jahre 1897:
Steinbruch von 1897
Rechts oben primitive Holzgerüste auf denen mit Loren der Abraum wegtransportiert wurde, links unten ein Ochsenwagen, der gerade mit Hilfe eines hölzernen Dreibocks mit festigen Sandsteinen beladen wird.
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